Nahost
Israels Armee birgt Leiche von thailändischer Geisel
Die sterblichen Überreste von Nattapong Pinta seien in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet bei Rafah im Süden des umkämpften, Küstengebiets gefunden und anschließend nach Israel gebracht worden, teilte die Armee am Samstag auf Telegram mit.
Nattapong Pinta war nach Angaben der Armee bei den Massakern der Hamas und anderer militanter Palästinenserorganisationen am 7. Oktober 2023 lebend aus dem israelischen Kibbuz Nir Oz an der Grenze zum Gazastreifen in den Küstenstreifen verschleppt worden.
- Mehr lesen: Zwei tote Geiseln in Gaza geborgen
Er sei jedoch während seiner Geiselhaft von Mitgliedern der palästinensischen Mujaheddin-Brigaden getötet worden, hieß es weiter.
Am 7. Oktober 2023 wurden rund 250 Menschen in den Gazastreifen entführt.
Bergung durch Geheimdienst möglich
Die Bergung sei dank "genauer Geheimdienstinformationen" möglich gewesen. Die Familie sei nach einer forensischen Identifikation informiert worden, so die Armee.
Das Forum der Geiselfamilien teilte mit: "Wir stehen heute an der Seite von Pintas Familie und nehmen Anteil an ihrem Kummer. Obwohl der Schmerz unermesslich ist, wird seine Familie nach 20 schrecklichen und quälenden Monaten verheerender Ungewissheit endlich Gewissheit haben."
Viele Geiseln noch im Gazastreifen
Pinta arbeitete bis zum verheerenden Hamas-Massakerals Erntehelfer in dem Kibbuz Nir Oz. Israelischen Medienberichten zufolge befindet sich seine Familie derzeit in Thailand.
Unter allen Geiseln der Hamas und weiterer Terrororganisationen im Gazastreifen stellten Thailänder die größte Gruppe nach Menschen mit israelischer Staatsangehörigkeit. Bis zuletzt war nicht klar, ob Pinta noch lebte.
- Mehr lesen: Hamas ließ US-israelische Geisel (21) frei
Noch immer befinden sich viele Geiseln im Gazastreifen. Das Forum der Geiselfamilien rief die israelische Regierung dazu auf, "alles Notwendige zu tun, um eine Einigung zu erzielen, die alle 5 verbleibenden Geiseln zurückbringt".
Jede Familie der noch immer Festgehaltenen habe "Gewissheit verdient, um ihren persönlichen Heilungsprozess zu beginnen", hieß es vom Forum weiter.
Erst vor zwei Tagen barg das Militär die Leichen von zwei US-israelischen Geiseln aus dem Küstengebiet. Bei ihnen handelte es sich um Gadi Chagai und Judy Weinstein Chagai ebenfalls aus dem Kibbuz Nir Oz. Ihre sterblichen Überreste wurden im Bereich von Khan Younis im Süden des Gazastreifens geborgen.
Video:Bruder von israelischer Geisel: "Er kämpft und versucht bei Verstand zu bleiben"
Zusammenfassung
- Israels Armee hat im Süden des Gazastreifens die Leiche des thailändischen Geisels Nattapong Pinta geborgen, der am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz entführt und später von den palästinensischen Mujaheddin-Brigaden getötet wurde.
- Die Bergung erfolgte bei einem gemeinsamen Spezialeinsatz von Militär und Inlandsgeheimdienst Shin Bet nahe Rafah und wurde durch genaue Geheimdienstinformationen ermöglicht.
- Das Forum der Geiselfamilien fordert nach der Identifikation und Information von Pintas Familie, dass die israelische Regierung alles Notwendige tut, um die verbleibenden fünf Geiseln zurückzubringen.
