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Künstler und früherer Kunstuni-Rektor Gsöllpointner tot

03. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Der Künstler und ehemalige Rektor der Kunstuni Linz Helmuth Gsöllpointner ist tot. Er starb überraschend in der Nacht auf Dienstag mit 91 Jahren, teilte die Kunstuni mit. Für seine "Verdienste als Rektor, für sein hervorragendes Wirken als visionärer Professor und Leiter der Meisterklasse Metall sowie als großer Gestalter, der die Entwicklung von der Industriestadt zur Kulturstadt vorangetrieben hat", werde die Uni ein ehrendes Andenken bewahren, so Rektorin Brigitte Hütter.

Gsöllpointner wurde am 30. September 1933 im oberösterreichischen Brunnwald geboren, absolvierte die Stahlschnittschule, studierte Metallplastik und Industrieformgebung an der Angewandten in Wien und lebte als Objektkünstler in Linz. Er war Professor an der Linzer Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung (später Kunstuni) sowie deren Rektor von 1977 bis 1981. Ab 1971 leitete und kuratierte er zahlreiche internationale Ausstellungen wie Forum Stahl (1971, 1975), Forum Metall (1977), Forum Design (1980), Schmuck - Zeichen am Körper (1987) und Netz Europa (1994).

Gsöllpointner war für sein kritisches Denken und seine politische Haltung bekannt, so lehnte er im Jahr 2000 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich aus Protest gegen die damalige schwarz-blaue Regierung ab. 2013 verlieh ihm die Kunstuni das Ehrendoktorat, 2022 die Ehrenmitgliedschaft, dazu wurde ein Raum in der Bibliothek nach Helmuth Gsöllpointner benannt. In diesem Raum steht ein von ihm entworfener variabler Tisch. Er hat der Uni auch etwa 500 Bücher und Werke aus seinen Beständen hinterlassen. Zu seinem 90. Geburtstag widmete ihm das Schlossmuseum die Ausstellung "Stahlstadt".

Zusammenfassung
  • Der Künstler und frühere Rektor der Kunstuni Linz, Helmuth Gsöllpointner, ist im Alter von 91 Jahren überraschend verstorben.
  • Gsöllpointner war von 1977 bis 1981 Rektor, leitete ab 1971 zahlreiche internationale Ausstellungen und hinterließ der Kunstuni etwa 500 Bücher und Werke.
  • Für seine Verdienste erhielt er unter anderem 2013 das Ehrendoktorat und 2022 die Ehrenmitgliedschaft, lehnte aber 2000 das Große Goldene Ehrenzeichen ab.